Im Verhältnis zu den Absolventinnen beginnen nach wie vor in vielen Fächern weniger Frauen eine Promotion. Der Women Career Lunch (WoCa-Lunch) hat sich zum Ziel gesetzt, diesem Verlust von qualifizierten Frauen in den Übergangsphasen entgegenzuwirken. Diese Phasen sind auch unter dem Begriff „leaky pipeline“ bekannt. Der Women Career Lunch ist ein Modulplan, der Masterstudentinnen über die Promotion als einen möglichen Karriereweg informieren soll und bestehende Unsicherheiten bei der Karriereplanung abbauen kann.
Der Modulplan besteht aus acht Modulen. Das erste Modul dient dem Kennenlernen der Teilnehmerinnen sowie der Erfassung der Erwartungshaltung und des bestehenden Promotionsvorhabens. Die Module zwei bis sieben bieten die Möglichkeit, interne und externe Professorinnen zu promotionsrelevanten Themen einzuladen. Das letzte Modul kann als Abschluss dienen und die Erfahrungen der Teilnehmerinnen zusammenfassen. Es bietet die Möglichkeit zu reflektieren, ob sich das Promotionsvorhaben oder die Karriereplanung durch den WoCa-Lunch geändert hat.
Für die Umsetzung eines Women Career Lunch werden ein bis zwei engagierte Mitarbeiterinnen in der Fakultät oder Fachgruppe benötigt. Es ist hilfreich, die Termine für die einzelnen Module frühzeitig festzulegen und zu entscheiden, wie viele Studentinnen zur Veranstaltung eingeladen werden sollen. Anschließend kann geklärt werden, ob die Veranstaltungsreihe online oder in Präsenz stattfinden soll und gegebenenfalls ein entsprechender Raum gebucht werden.
Die durchführenden Personen können entscheiden, welche Module umgesetzt werden sollen und welche Professorin oder Referentin aus ihrem Netzwerk für das jeweilige Modul geeignet ist.
Für die Moderation der Module wurde ein Fragekatalog erstellt. Dieser enthält eine Reihe von Fragen, die den Referentinnen während oder nach ihrem Vortrag oder ihrer Präsentation gestellt werden können.
Bisherige Themenschwerpunkte waren: „Was ist eine Promotion?“, „Promotion als akademischer Karriereschritt?“, „Promotion als industrieller Karriereschritt?“, „Wie finde ich eine Promotionsstelle?“, „Umgang mit Zweifeln und Problemen vor/in der Promotion?“ und „Promotion im Ausland?“. Bei Bedarf und entsprechender Finanzierung können die Module durch Coachings für die Studentinnen ergänzt oder ersetzt werden. Mögliche Themen sind beispielsweise 'Präsentation und Stimme' sowie 'souveränes Meistern herausfordernder Situationen'. Die Finanzierung kann derzeit über die Stelle 'Karriereförderung und Vernetzung von Nachwuchswissenschaftlerinnen' im Gleichstellungsbüro abgedeckt werden.